Der Sattelkauf ist eine Wissenschaft für sich. Ein Sattel soll möglichst lange passen, er muss Pferd und Reiter gerecht werden, der Disziplin, die man reitet, gerecht werden, und letzten Endes sogar noch gefallen. Daher sind beim Sattelkauf viele Dinge zu beachten und zu berücksichtigen und nicht zuletzt ist eine wirklich gute, kompetente Beratung unabdingbar.
Eine grobe Vorauswahl lässt sich treffen, indem man das eigene Reiten überlegt. Ein Dressursattel mit tiefem Sitz und breiten Pauschen eignet sich weniger, wenn hauptsächlich gesprungen wird, der Westernsattel wird dem Springreiter kaum gerecht, der Vielseitigkeitssattel versucht, mehrere Disziplinen abzudecken, keine jedoch so richtig. Fazit: reitest du ausschließlich Dressur und unternimmst einige Ausflüge ins Gelände, wird der Dressursattel sicher das Richtige sein, suchst du den perfekten Sattel für dein Springpferd, wähle entsprechend einen Springsattel. Reitest du hauptsächlich ins Gelände, sollte ein Westernsattel die erforderliche Bequemlichkeit auf langen Ausritten bieten.
Nachdem die Richtung klar und der Sattlertermin vereinbart ist, geht es ans Eingemachte, denn abgesehen davon, dass ein Sattel einem schmalen Reiter auf einem wuchtigen Pferd – oder umgekehrt – passen muss, ist nicht nur die Größe der Sitz- und Auflagefläche von Bedeutung, sondern auch Umfang und Lage der Pauschen, die Aufhängung der Steigbügel, die Tiefe des Sitzes und so weiter. Nachdem der Sattler – und ein guter Sattler kann, nachdem er das Pferd gesehen hat, schon eine entsprechende Auswahl treffen – also einige Modelle ausgewählt und durch einfaches Auflegen aufs Pferd getestet hat, ist es immer wichtig, jedes Modell „probezureiten“. Gegebenenfalls auch mehrere Male, schließlich ist man seinen alten Sattel und damit auch eine gewisse Sitzposition gewöhnt, so kann jeder neue Sattel erst einmal ungewohnt sein und letztlich dennoch perfekt passen.
Den Sattel am Pferd, in allen Gangarten, gerne auch unter Aufsicht des Reitlehrers, Sattlers oder einer anderen Person ist ungemein wichtig, denn was man sich in der Theorie gewünscht und ausgemalt hat, muss in der Praxis nicht automatisch auch passen. Ein neuer Sattel, den man lange Jahre behalten möchte und muss, soll schließlich nicht nur dem Pferd passen, sondern auch dem Reiter behagen, man muss sich darin wohlfühlen.
Nachdem man den perfekten Sattel, passend für Pferd und Reiter, angenehm zu sitzen, für die jeweilige Sportart geeignet, optisch und preislich ideal, gefunden hat, ist das Thema noch lange nicht abgeschlossen.
Das Pferd verändert sich im Laufe der Zeit, sei es durch das Training per se, aber auch mehr oder weniger Bewegung, Nahrungsaufnahme und insbesondere Verletzungspausen, Aufbautraining und viele weitere Faktoren können die aufgebaute Muskulatur oder die Haltung verändern. Hier empfiehlt es sich in jedem Fall, regelmäßig den Sattel überprüfen und gegebenenfalls verändern oder aufpolstern zu lassen.