Die Tage werden länger, die Koppelsaison wird bald eröffnet, der Frühling naht. Für den Reiter heißt das aber auch, die Fliegensaison steht vor der Tür. Und damit die Qual der Wahl zwischen Hausmittel, teuren Sprays, stinkenden Flüssigkeiten zum Einreiben, Fliegenfallen, Fliegendecken, Zebrastreifen, die Liste ist scheinbar unendlich. Und dann kommt noch dazu, dass nicht nur das Pferd, sondern auch der Reiter gegen Fliegen geschützt sein will.
Hausmittelchen gibt es in unzähligen Formen und Varianten, mit Inhaltsstoffen, die der eine noch nie gehört hat, wohingegen der nächste darauf schwört. Selbstgemachte Mittelchen zur Fliegenabwehr sollte man nur wählen, wenn man mit den unterschiedlichen Wirk- und Duftstoffen der Zusätze vertraut ist und vielleicht des Öfteren in der Küche aktiv ist. Vielleicht kann man sich auch in der Stallgemeinschaft zusammenschließen und größere Mengen produzieren, damit sich der Aufwand tatsächlich lohnt.
Fliegensprays finden sich im Laden ebenfalls zuhauf. Von günstig bis extrem teuer ist hier für jeden Geldbeutel etwas dabei. Liest man die Bewertungen, fällt die Entscheidung noch schwerer, denn teuer ist nicht gleich gut und günstig nicht immer wirkungslos. Möchte man zum Fliegenschutz aus der Sprühflasche greifen, könnte man sich aber auch einfach im Stall umhören. Schließlich hat jeder Reiter mit Fliegen und Bremsen zu kämpfen und vielleicht hat man Glück und jemand hat ein wirkungsvolles Wundermittel entdeckt?
Fliegenfallen sind mittlerweile häufig auf Koppeln zu sehen, wirken aber auch nur dort, auf der Koppel, gegebenenfalls am Außenplatz, dort, wo sie eben aufgestellt werden. Der schwarze Gummiball im Inneren lockt die Pferdebremsen an und von dort können sie nicht weiterfliegen. Allerdings muss die Fliegenfalle rechtzeitig und bestenfalls in der Flugbahn der Insekten aufgestellt werden, und die gilt es erst einmal herauszufinden.
Fliegendecken gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Für die Koppel, zum Ausreiten, als fast kompletten Schutzanzug, in reflektierendem Silber, im Zebra-Look. Dort, wo sie gut anliegt, kann sie sicher auch gut schützen, unabhängig von Ausführung und Farbe. Ob man sich den Aufwand vor und nach dem Koppelgang, vor und nach dem Ausritt usw. aber antun möchte, ist zu überlegen.
Zebrastreifen, die mit einer Art Kreidestift aufgemalt werden, sind eine etwas neuere Erscheinung, könnten aber durchaus sinnig sein, wenn man bedenkt, dass sich die Natur dabei, ein Zebra mit solchen Streifen auszustatten, sicher etwas gedacht hat. Weiße Streifen auf dunklen Pferden und schwarze auf Schimmeln sollen die Fliegen in ihrer Sichtweise verwirren und somit die Landung am Pferd erschweren oder unmöglich machen. Da die Stifte ungiftig, verhältnismäßig günstig und leicht aufzutragen sind, ist diese Variante auf jeden Fall einen Versuch wert.
Und wenn alles nichts hilft, dann besteht noch die Möglichkeit, in den frühen Morgenstunden auszureiten, um die sommerliche Landschaft praktisch fliegenfrei zu genießen.