Traumstall: Welcher Stall passt zu meinem Pferd?

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Neben vielen unterschiedlichen Reitweisen und Philosophien in der Ausbildung des Pferdes, streiten sich die Geister auch häufig über die Haltung an sich. Boxenhaltung, Offenstall, Aktivstall, Koppelgang rund um die Uhr, das ganze Jahr, stundenweise, es gibt so viele Möglichkeiten wie es Pferderassen gibt. In letzter Instanz entscheidet der Mensch frei, abhängig von den angebotenen Möglichkeiten, doch ist dagegen in erster Instanz das Wohl des Pferdes zu berücksichtigen.

Es sei angemerkt, dass wir bei Boxenhaltung nicht von 23 Stunden in Einzelhaltung in der Box sprechen, wobei das Pferd nur zum Training hinausdarf. Diese Form der Unterbringung mag stellenweise ihre Berechtigung haben und ist situationsabhängig zu betrachten. Für diesen Artikel soll Boxenhaltung jedoch bedeuten, dass das Pferd in einer Box mit Sichtkontakt zu anderen Pferden und ausreichend Bewegungsmöglichkeiten, in welcher Form auch immer, untergebracht ist.

Geht es um die Art der Unterbringung fällt häufig der Begriff „Wildpferd“. Es ist in der Tat richtig, dass die Wildpferde, damals wie heute, in einer Box nicht richtig aufgehoben wären. Das wären sie allerdings in einem Offenstall mit einer Koppel in deutscher oder europäischer Größe auch nicht, da ein Wildpferd am Tag unzählige Kilometer zurücklegen kann oder auch muss. Unser domestiziertes Pferd von heute braucht aus den verschiedensten Gründen seine Bewegung, ein Pferd ist und bleibt ein Lauftier, doch mit Wildpferd hat das nur noch sehr wenig zu tun.

Boxenstall vs. Offenstall

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Ein rangmittleres bis rangniederes Pferd, das sich seiner Position bewusst und damit zufrieden ist, kann in einem Offenstall gut zurechtkommen. Es hat seinen Anführer, auf den es sich verlassen kann, seinen Herdenverbund, in dem es nicht zu kurz kommt, sich aber auch nicht zu sehr um Gefahren kümmern muss, eine optimale Situation. Gleiches gilt natürlich für den Anführer, der sich in dieser Position wohlfühlt und sie vielleicht auch nicht ständig verteidigen muss. Eine entspannte kleine Herde, das Idealbild eines jeden Offenstalls.

Im Gegensatz dazu mag ein rangniedriges Pferd, das stets weggeschickt wird, nicht an ausreichend Wasser und Futter kommen, kann unter Stress leiden, muss sich möglicherweise gegen seinen Willen ständig verteidigen. Oder der umgekehrte Fall, ein rangniedriges Pferd, das seine Stellung nicht akzeptieren kann, gerät ständig unter Stress oder in die Situation, sich eine höhere Stellung erkämpfen zu wollen oder zu müssen. Eine Herde, in der ständig Unruhe herrscht, unabhängig von den Gründen dafür, kann für viele Pferde zur Belastung werden. Solche Pferde sind möglicherweise zufriedener, wenn sie nach einem langen Tag auf der Koppel, im Herdenverbund, in dem sie sich nicht groß beweisen müssen, sondern einträchtig nebeneinander das Gras genießen, in ihre Box zurückkehren dürfen und dort ungestört zwischen Paddock und Futterraufe schlafen.

Aktivstall

Der Aktivstall, der beispielsweise seine Futter- und Wasserstationen auf zwangsläufig viel Bewegung des Pferdes ausgelegt hat, könnte für ein eher „faul“ veranlagtes Pferd unangenehm werden. Oder aber für den Besitzer, denn trinkt ein Pferd zum Beispiel schlecht und überlegt sich dann den Weg zurück zur Tränke auch noch zweimal, kann über kurz oder lang gesundheitliche Probleme bekommen.

Bei der Abwägung zwischen den verschiedenen Haltungsmöglichkeiten sind immer alle Faktoren zu berücksichtigen. Das betroffene Pferd und sein Charakter, der Herdenverbund, in dem es leben würde, auch die Größe der Box, ob mit oder ohne Paddock, der entsprechende Koppelgang, Ausweichmöglichkeiten, Alternativen und nicht zuletzt Alter und Gesundheitszustand spielen eine wesentliche Rolle. Aber aufgepasst, all dies kann sich im Laufe der Jahre auch verändern und für dasselbe Pferd kann eine völlig andere Haltungsweise in Frage kommen.

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