Der Pferderücken ist generell nicht zum Reiten gemacht. Dafür, dass uns diese prächtigen Tiere dennoch durchs Leben tragen, sollten wir ihren Rücken entsprechend pfleglich behandeln. Neben der gesunden Gymnastizierung, korrektem Reiten und einem nicht deutlich übergewichtigen Reiter können wir schon beim Aufsteigen den Rücken des Pferdes schonen.
Studien belegen, dass ein Vielfaches des eigenen Gewichts im Moment des Aufsteigens über den Steigbügel auf den Sattel und damit auf dem Pferderücken wirkt, aber auch der gesunde Menschenverstand oder der einfache Blick, hinter dem Pferd stehend, während sich ein Reiter in den Sattel schwingt, sagt uns, dass das mühevolle „Nach-oben-Wuchten“ nicht besonders rückenfreundlich für unser Pferd sein kann.
Was können wir aber tun, denn hinauf müssen wir schließlich. Aufstieghilfen gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle von kleinen einstufigen bis hin zu großen, treppenähnlichen, mehrstufigen, in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen. Auch die Materialien sind unterschiedlich, von Holz über Kunststoff ist für alle Ansprüche etwas dabei. Ausreden gelten also nicht – In dieser Vielfalt an Produkten sollte für jeden Platzbedarf und jeden Geschmack das Passende zu finden sein.
Wichtig ist dabei jedoch auch, das Pferd an das Aufsteigen über die Aufstieghilfe zu gewöhnen. Nicht jedes Pferd bleibt gelassen, wenn der Reiter auf einmal neben ihm deutlich größer ist als zuvor, manche Farben lenken ab, aber auch das „Einparken“ und kurze Abwarten, bis der Reiter die Stufe(n) erklommen hat, will geübt werden.
Hierbei kann man sich beispielsweise Hilfe holen, indem sich ein menschlicher Partner auf die der Aufstieghilfe und dem Reiter gegenüberliegende Seite stellt, damit das Pferd nicht weichen kann. Oder aber man wirkt mit einem leichten Tippen der Gerte an der Außenseite dem Weichen entgegen. Anfangs ist es sicherlich sinnvoll, zuerst das „Einparken“ und erst im nächsten Schritt das Aufsteigen zu üben. Letztlich sollte all dies keine große Schwierigkeit darstellen.
Ist, unter anderem im Gelände keine Aufstieghilfe zur Hand, lassen sich auch andere Gegenstände zu Hilfe nehmen, um rückenfreundlich auf sein Pferd zu steigen. Sei es der Baumstamm der Einfassung des Reitplatzes, der Koppelzaun aus Metall, die Bank am Wegesrand oder die nächste Erhöhung, sinnvoll, pferdefreundlich und für manchen Reiter auch einfacher ist es in jedem Fall, gegebenenfalls ein wenig Fußweg in Kauf zu nehmen, um sich anschließend gesund in den Sattel zu schwingen.